Wie entwickle ich Gelassenheit II

Du bist in Dir Gelassenheit

Wie ich Dir im letzten Blog beschrieben habe ist es erst einmal wichtig zu verstehen, dass Gelassenheit Dein natürlicher Zustand ist.
Gelassenheit breitet sich von ganz allein in Dir aus, wenn Du entspannt in Dir ruhst.

Wenn Du nicht gelassen bist, dann ruhst Du nicht in Dir, Du bist im Grunde genommen in dem Moment nicht Du selbst.
Daher ist es wichtig zunächst wieder eine Verbindung mit Dir selbst herzustellen.

Diese Verbindung und dieses in Dir Ruhen zu stärken, hilft Dir daher auch Deine Gelassenheit in Dir weiter zu verankern.
Darum soll es nun in diesem Blog gehen.
Einige Aspekte wirst Du schon aus dem letzten Blog kennen, aber ich möchte Dir hier noch zusätzlich eine umfassendere Sichtweise und damit einhergehende Ruhe anbieten.

Gelassenheit über das Annehmen und Loslassen

Um Deine natürlich in Dir liegende Gelassenheit gar nicht erst zu verlieren.
hilft Dir natürlich, das loszulassen was Dich Deine innere Entspannung verlieren lässt,
Das ist vor allem auch die Idee, besser sein oder eine Situation verändern zu müssen.

Schaue daher, was gerade ist und ob Du etwas ganz konkret ändern kannst, wenn Dich etwas stört. Wenn Du etwas ändern kannst, das Dich wieder entspannt und gelassen die Situation erleben lässt, dann tue dies. Wenn Du nichts tun kannst oder Dein Versuch etwas zu ändern nichts bewirkt hat, dann lasse den Versuch der „Verbesserung“ der Situation los und nimm diese an wie sie ist.

Dieses Annehmen und Loslassen ist aber natürlich nicht nur auf Deine Umgebung bezogen. Es betrifft vor allem auch Dich und Deine Reaktion auf die Situationen, die Dir begegnen, ebenso wie die Art Deiner Reaktion auf das was in Dir und um Dich herum passiert.

Dazu gehören natürlich auch Handlungen, die Dir nicht gut tun oder die Du nicht gut findest. Denn wenn Du so handelst wird automatisch eine Unzufriedenheit und ein Unwohlsein entstehen. Dies führt wiederum dazu, dass Du Deine innere Entspannung und Gelassenheit verlierst, da Du bewusst oder unbewusst weißt, dass das was Du gerade tust nicht gut für Dich ist.
Lasse also auch die Gedanken und Handlungen los, die Dir nicht gut tun.

In dem Maße wie Du mehr das tust, was gut für Dich ist, wird Deine Zufriedenheit und Dein Wohlbefinden steigen. Dies lässt Dich innerlich entspannen und zur Ruhe kommen. Dadurch kannst Du Dich selbst und Deine Umgebung gelassener betrachten und erleben.

Gelassenheit über die Art Deiner Wahrnehmung von Dir selbst

Zum Anderen hilft Dir eine positive Grundwahrnehmung von Dir selbst und Deinem Leben beziehungsweise dem Leben selbst, um allem was passiert, aus einer Gelassenheit heraus begegnen zu können.

In diesem Zusammenhang gibt es verschiedene Aspekte. Der erste bezieht sich dabei auf die Wahrnehmung von Dir selbst.

1. Deine Seele oder eigentliches Selbst ist wundervoll und vollkommen
An dem was Du eigentlich bist, Deiner Seele oder Deinem höheren Selbst, gibt es nichts zu verbessern oder auszusetzen.
In Dir ist eine unbegrenzte Fülle und es ist alles in Dir enthalten, was Du benötigst und Dir wünscht, um ein glückliches, zufriedenes und erfülltes Leben zu leben.

Allein der Gedanke, dass Du (noch) nicht gut genug bist, bringt Dich in einen permanenten Zugzwang etwas zu ändern.
Das ist sehr anstrengend und kostet nicht nur viel Energie, sondern auch Lebensfreude und ist ein sehr guter Grund, Deine Gelassenheit zu verlieren.
Denn es ist schwer gelassen eine Situation und Dein Leben zu genießen, wenn der Gedanke da ist, dass Du eigentlich noch was verändern und verbessern müsstest.

Schau Dir einmal in sich ruhende und aus einer Gelassenheit heraus handelnde Menschen an. Sie haben sich und die derzeitige Situation angenommen, sie sind daher auch mit sich und der Situation im Frieden.
Dies ist eine wichtige Basis für Deine Gelassenheit.

Gelassenheit über die Art Deiner Wahrnehmung von Dir und dem Leben

Die anderen Aspekte, die Dir helfen können, Deine Gelassenheit weiter in Dir ausbreiten zu lassen, beziehen sich dann auf die Art der Wahrnehmung von Dir in Bezug zum Leben insgesamt.

2. Du wirst geführt
Wenn Du Dein Leben achtsam und bewusst lebst, wirst Du feststellen oder hast Du vielleicht bereits festgestellt, dass Du wie von einer unsichtbaren Energie geführt wirst und Dir genau die Erfahrungen gegeben werden, die Dir helfen zu Dir selbst, zu dem was Du eigentlich bist, zurück zu kehren.

3. Du wirst immer Dein Bestes geben
Oft gibt es die Annahme, dass Du oder jemand anderes etwas hätte anders oder besser machen können. Das ist, meiner Ansicht und Erfahrung nach, jedoch ein Trugschluss.
Denn Du wirst zu jedem Zeitpunkt immer versuchen das Richtige zu tun. Eben das was Du in dem Moment geben und tun kannst.
Das schließt auch die Situation ein, wo Du vielleicht sogar weißt, was Dir oder jemand anderes gut tun würde, aber Du nicht die Kraft hast genau dies zu tun.
Denn manchmal sind die inneren Kräfte auf Grund der eigenen Vorerfahrungen oder die äußeren Kräfte um uns herum stärker als Du selbst.
Lies dazu, falls Du Dir über Deine Reaktionen, die auf Deinen Vorerfahrungen aufbauen, noch nicht bewusst bist, gern auch noch mal meinen Blog zu Innerem Stress durch.

4. Du kannst nichts falsch machen
Das bedeutet auch, dass Du nichts falsch machen kannst.
Denn mehr als Dein Bestes zu geben und das zu tun was Du für Richtig hältst, kannst Du nicht tun.
Es ist vielmehr, dass vermeintliche „Fehler“ wichtig für Deine oder die Entwicklung von jemand anderes waren oder sind und sie daher geschehen müssen.
Das ist nicht schön, aber auch ein Teil des Lebens. Es sind Erfahrungen, die Dich wachsen und reifen lassen.

5. Dir kann nichts passieren
Durch eine starke Identifizierung mit dem eigenen Körper, Geist und der eigenen Lebenssituation wird eine große Abhängigkeit mit diesen vergänglichen Aspekten des Lebens geschaffen. Dies führt zu großem Stress, denn wenn Du nicht so bist oder Dein Leben und Dein Umfeld nicht so ist, wie Du es gern hättest, bist Du in einem großen Druck dies zu ändern oder leidest darunter, wenn Du manches davon nicht ändern kannst. Bist Du, Dein Leben oder Dein Umfeld so, wie Du es gern hättest, dann bist Du wiederum in einem permanenten Handlungszwang, diesen vergänglichen und sich stets verändernden Zustand zu halten.
Vor allem das bewusste oder unbewusste Wissen, dass Du Veränderungen nicht aufhalten kannst, führt zu Stress, Angst und Leid.
Daraus befreist Du Dich mit der Erkenntnis, dass alles kommt, sich verändert und wieder geht, genauso wie es sein soll und letztendlich auch gut für Dich und Deine Entwicklung ist.
Das einzige das davon unabhängig ist, sich nicht verändert und nicht vergeht, ist Deine Seele, Dein höheres Selbst, das was Du eigentlich bist.

Das heißt aber auch: Dir, Deinem eigentlichen Selbst, kann nichts passieren.

Dein Leben ist wie das Ufer an einem Fluss auf dem Du entlang fließt.
Du bist immer von ihm umgeben und doch verändert es sich fortlaufend.
Dein Körper und Dein Geist ist wie ein Tempel in dem Du lebst, ein Gefährt mit dem Du Dich bewegst oder einfach ein Hilfsmittel, dass Dich das Leben und Dich selbst erleben lässt.
Dieser Körper und der dazugehörige Geist wächst auf, entwickelt sich, verändert sich und wird sich wieder auflösen.
Wenn Du magst, stelle es Dir vor wie eine Welle des Ozeans. Sie entsteht aus dem Ozean, läuft eine Weile ihren Weg und wird sich dann wieder im Ozean auflösen und es werden wieder neue Wellen entstehen und vergehen.
Diese Deine Welle wie auch alle anderen Wellen werden aber immer auch Teil des Ozeans bleiben.
Ebenso ist es mit Dir, Deiner Seele.
Sie verkörpert sich in einer Welle, lebt in ihr und wenn die Welle sich auflöst, wird sie immer noch bestehen und ein Teil des Ozeans sein, bis sie sich wieder in einer nächsten Welle verkörpert.

Ein Tempel kann einstürzen, ein Gefährt bei einem Unfall kaputtgehen und die Welle am Strand versiegen.
Deine Seele wird davon jedoch unberührt bleiben.

Du kannst Dich über Deinen Geist mit Deinem Tempel, Gefährt oder Deiner Welle identifizieren und leiden, wenn es nicht so ist wie Du es gern hättest oder wenn ihm/ihr etwas passiert.
Alternativ kannst Du Dich mit der Zeit aber auch mehr und mehr mit Dir selbst identifizieren, mit dem was Du eigentlich bist.

Es wird bei fast allen Menschen Leid und Verletzung im Leben geben.
Aber es gibt ebenso sehr viele wundervolle Beispiele, wo Menschen größtes Leid erfahren haben und trotzdem (wieder) ein glückliches Leben führen konnten.
So wie die Welle abhängig ist vom Ozean, der Ozean aber unabhängig ist von der Welle, so bist Du mehr als nur Dein Körper und Dein Geist.

Deine Seele ist wie die Sonne die durch den Himmel scheint. Die Tage kommen und gehen, manche sind schön und andere schmerzhaft, aber die Sonne bleibt davon unberührt strahlend und leuchtend aus sich selbst heraus.

Wenn Du in Deiner Seele, Deinem höheren Selbst ruhst, kann Dir nichts passieren.

6. Vertraue dem Fluss Deines Lebens
In Deinem Leben hast Du vermutlich einige angenehme und einige unangenehme Erfahrungen gemacht. Mitunter wird wohl auch die Frage aufgekommen sein, warum Du so bist oder warum Dir das passiert.
Vielleicht hast Du aber auch schon erfahren, dass, wie oben beschrieben, Dich Dein Leben führt. Je weiter Du Dein Leben offen, achtsam und bewusst lebst, desto mehr wirst Du erfahren, dass Dein Leben Dich nach Hause führt. So wie der Fluss in den Ozean fließt, so fließt der Fluss Deines Lebens ebenso nach Hause und führt Dich heim zu Dir selbst.
Vertraue dabei dem Leben. Fließe einfach mit.
Der Fluss fließt nicht schneller, weil Du es möchtest, sondern er hat sein Tempo und seinen eigenen Weg.
Aber er wird Dich heim bringen.
Daher kannst Du Dich innerlich zurücklehnen, um in entspannter Gelassenheit Dein Leben erfahren und hoffentlich auch genießen zu können.

Je mehr Du dieses Wissen und diese Erkenntnis in Dir verankern kannst, desto mehr entsteht von ganz allein ein innerer Frieden und Gelassenheit und wird mehr und mehr zu einer Grundtugend in Dir werden.

Vielleicht hast Du schon Erfahrungen in dieser Richtung gesammelt und es bestätigt lediglich das, was Du schon weißt, aber vielleicht sind die zuletzt aufgeführten Aspekte für Dich auch (noch) nicht nachvollziehbar.
Bei ersterem freue Dich einfach darüber, dass Deine Wahrnehmung bestätigt wurde und Du gelassen dem Fluss Deines Lebens folgen kannst.
Wenn letzteres auf Dich zutrifft, dann lass Dich auf Grund der Aspekte, in denen ich Dir eine etwas andere Sichtweise auf das Leben angeboten habe, nicht von der grundlegenden Tatsache abbringen, dass Gelassenheit ein natürlicher Zustand Deines Selbst ist.

Unabhängig davon, woran Du glaubst, ist die Kunst der Meditation eine weitere gute Grundlage, um Deine Gelassenheit zu festigen. Denn sie ist unabhängig davon, ob Du Dich als ein Teil des Ganzen betrachtest oder ein anderes Weltbild hast.
Sie hilft Dir als Technik zur Unterstützung ebenso, wie im alltäglichen Leben angewendet. Sie ist ein wirkliches Geschenk, das Dir auf vielen Ebenen helfen kann.
Darüber hinaus ist sie wunderbar einfach und für jeden umsetzbar.
Darüber schreibe ich dann im nächsten und den darauf folgenden Blogs.