Illustration: Sonne im See – Makrokosmos

Dieses Bild ist vergleichbar mit den Bildern „Inseln – einzeln im Außen, eins in der Essenz“, „Berge – einzeln im Außen, eins in der Essenz“ sowie „Ozean und Wellen II“. Bei diesen Bildern geht es jeweils mit unterschiedlicher Ausrichtung darum, dass wir auf einer tieferen Ebene miteinander verbunden und eins sind.
In diesem Bild liegt nun der Schwerunkt mehr auf dem Aspekt unserer scheinbar individuellen Seele.
Das, was ein Lebewesen strahlen lässt, ist dessen Seele. Freude, Frieden, Liebe und Glücklichsein sind Ausdrucksformen unserer Seele.
Wenn wir nun all die unterschiedlichen Lebewesen mit ihren eigenen Charakteren betrachten, erscheint es naheliegend, dass wir alle unterschiedlich sind und auch unterschiedliche, sprich individuelle Seelen haben. Dies wäre eine duale Betrachtungsweise, die durchaus auch in einzelnen, alten indischen Traditionen oder Glaubensrichtungen vorkommt. Auch einige Richtungen im Yoga haben diesen Ansatz. In mehreren Yoga-Philosophien sowie in anderen ursprünglichen Traditionen gibt es jedoch auch oft eine nonduale Betrachtungsweise. Das heißt, dass zwischen den einzelnen Seelen untereinander ebenso wie zwischen den Seelen und dem Göttlichen kein Unterschied besteht, sondern wir alle in unserer Essenz eins sind oder um es anders auszudrücken, eins mit dem Göttlichen sind. Das Bild stellt diese nonduale Sichtweise dar, denn es scheint so, dass in allen Seen jeweils eine eigene Sonne, eine individuelle Seele, scheint. Doch es ist die eine Sonne, das Göttliche oder der Ausdruck des Göttlichen, die von den einzelnen Seen reflektiert wird und in uns allen scheint.

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